Der Wald als Ort unseres Kindergartens birgt andere Risiken für Kinder und Erzieherinnen als der Hauskindergarten.

Dies bezieht sich nicht so sehr auf eine höhere Unfallgefährdung, denn diese ist im Waldkindergarten nach Aussagen entsprechender Stellen eher geringer als im Regelkindergarten. Von Anfang an lernen die Waldkinder, sich in ihrer oft unwegsamen, schwierigen Umgebung zu bewegen, können Gefahren und Eigenheiten einschätzen und immer besser meistern. Vielmehr besteht in einem Kindergarten unter freiem Himmel ein besonderes Risiko durch Insektenstiche und Zeckenbisse sowie durch Fuchsbandwurm. Anzumerken ist jedoch, dass sich der Waldkindergarten Wiesmoor im Einzugsbereich einer ländlichen Gegend befindet und die Familien der Waldkinder oft auch zu Hause den oben genannten Gefahren ausgesetzt sind. In diesem ländlichen Raum lauern überall Insekten und Zecken und die Gefahr des Fuchsbandwurmes ist sicher nicht nur im Hopelser Wald zu sehen.

Die umweltpädagogischen und gesundheitlichen Vorteile des Spielens und Lernens in der freien Natur überwiegen jedoch sicher die Nachteile durch die kleinen Störenfriede. Allerdings müssen im Waldkindergarten einige Regeln unbedingt beachtet und eingehalten werden, um eventuelle Probleme zu vermeiden und die Risiken so gering wie möglich zu halten.

Vor Eintritt der Kinder in den Waldkindergarten Wiesmoor erhalten die Eltern daher eine Informationsschrift über Vorsorgemaßnahmen und -regeln zur Gefahrenabwehr durch Zecken, Fuchsbandwurm und ausreichenden Tetanusschutz. Durch ihre Unterschrift bestätigen sie die Kenntnisnahme des Inhaltes. Zudem wird auch auf dem ersten Elternabend mit den neuen Eltern des jeweiligen Kindergartenjahres dieser Punkt des Gesundheitsschutzes und der Prävention ausführlich erörtert.

Die Kinder selbst lernen gleich zu Beginn ihrer Waldkindergartenzeit vor Ort bestimmte Grundregeln, die für den Aufenthalt im Wald aus der Sicht des Gesundheitsschutzes notwendig sind. So wissen die Kinder bereits aus den ersten Tagen und Wochen im Wald:

  • dass sie keine Waldfrüchte, -beeren oder Pilze roh verzehren dürfen
  • dass sie weder ihre verschmutzten Finger noch irgendwelche Waldmaterialien wie z. B. Äste, Gras oder Erde in den Mund stecken dürfen
  • dass sich alle vor dem Frühstück immer gründlich die Hände mit dem mitgebrachten Seifenwasser waschen müssen
  • dass sie keine Exkremente oder Tierkadaver anfassen dürfen
  • dass sie nur an den extra gekennzeichneten Stellen im Wald Pipi machen dürfen

Dies kann auf unterschiedlichen, spielerischen Wegen erfolgen und muss sicher nach Bedarf häufiger wiederholt werden, damit die Kinder diese Verhaltensmaßnahmen verinnerlichen und bewusst damit umgehen.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass der Kindergarten hier von Seiten des Elternhauses Unterstützung in der präventiven Gesundheitsarbeit erfährt. Zwar verbergen sich im Wald mögliche Gesundheitsrisiken, für unseren Kindergarten legen wir jedoch großen Wert darauf, diese bekannt zu machen Denn bei vernünftigem Umgang und ausreichender Aufklärung über eventuelle Erkrankungen dezimiert sich das Risiko auf ein Minimum! Um zusätzlich ganz sicher zu gehen, empfehlen wir den Eltern gerade in Bezug auf Borreliose und Fuchsbandwurm jährlich eine Blutuntersuchung zur Kontrolle und zur Sicherheit der Kinder vorzunehmen.